
Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung leben häufig in Systemen der sozialen Abhängigkeit. Dabei befindet sich ihr Lebensmittelpunkt inmitten von Wohngruppen, Arbeitsstätten, professionellen Betreuungs- und Bezugspersonen – in einem Spannungsfeld aus Selbstbestimmung und Abhängigkeit. Das Leben in einem gut vernetzten System bedeutet aber nicht immer, dass die Menschen sich emotional und sozial gut aufgehoben fühlen. Es verlangt eine zum Teil hohe Anpassungsfähigkeit den Anforderungen der Systeme gerecht zu werden. Daher ist die soziale Kompetenz unter Berücksichtigung der kognitiven sowie emotionalen Entwicklung ein zentraler Aspekt in der Arbeit mit Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit, individuelle Lebensthemen und –ziele spielen eine wichtige Rolle.
Im Vorfeld bedarf es eines differenzierten Blickes auf den Entwicklungsstand der Person, um einschätzen zu können, welche sozialen Kompetenzen erwartet werden können. Neben einfachen Übungen aus dem sozialen Kompetenztraining angepasst auf die Bedürfnisse von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung, sollen die Stärkung der Perspektivübernahme, die Selbstwertstärkung und Selbstunsicherheiten im Vordergrund stehen. Es werden zwei Möglichkeiten die sozialen Kompetenzen zu stärken vorgestellt und intensiv besprochen. Zentrale Fragen, wie „Wie sehe ich mich in der Kommunikation mit anderen Menschen? Wie wirksam erlebe ich mich, wenn ich eigene Wünsche gegenüber anderen Personen formuliere? In welcher Rolle sehe ich mich, wenn ich mit meinem Betreuer spreche? Ist das im Gespräch mit meiner Mutter anders?“ stehen dabei im Fokus.
Soziale Kompetenzen werden nicht nur in der realen zwischenmenschlichen Interaktion thematisiert, sondern auch im Spannungsfeld der Sozialen Medien.
Inhalt
- Soziales Kompetenztraining bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung
- Soziales Kompetenztraining bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen
- Vorstellung eines Gruppenangebots zur Interaktion und Kommunikation (Du-und-Ich-Gruppe)
- Soziale Kompetenzen in den Sozialen Medien
- Pädagogisch-therapeutisches Arbeiten
Lernziele
Ziel dieser Fortbildung ist es, grundlegende Kenntnisse zum theoretischen Rahmen der sozialen Kompetenzen zu erwerben. Die Teilnehmenden sind in der Lage soziale Kompetenzen von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung zu analysieren, Ressourcen und Schwierigkeiten herauszuarbeiten. Pädagogisch-therapeutische Konzepte zur Förderung im Einzel- und Gruppensetting können darauf aufbauend erstellt werden.
Methoden
- Powerpoint-Vortrag (incl. Handout)
- Gruppenarbeit, auch anhand von Fallbeispielen
- aktive Diskussion mit den Teilnehmenden
Seminar
1 – 2 Tage Inhouse Schulung
Zielgruppe
Fachkräfte und Betreuungspersonal in der Behindertenhilfe
Kosten
nach Vereinbarung